
-> aktuell: Inklusion
Das Wort Inklusion wird in der letzten Zeit oft gebraucht. Aber es ist immer noch ungewohnt.
Es kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet Einschluss / Einbeziehung.
Es kommt aus dem Englischen und wird häufig in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN) genannt.
Wir verstehen darunter:
Immer, überall, von Anfang an dabei sein zu können.
Integration meint: Außenstehende einzubeziehen.
Inklusion ist mehr: keiner darf mehr außen stehen!
Behinderte, Migranten, Andersdenkende gehören zu unserer Gesellschaft.
Es ist normal, verschieden zu sein!
Deshalb wollen wir niemanden ausgrenzen.
Nicht im Kindergarten, nicht in der Schule, nicht bei der Ausbildung, nicht bei der Arbeit, bei Freizeit und Vergnügen!
In diesem Jahr drehte sich zum Aktionstag - dem 5. Mai, dem europäischen Protesttag der Menschen mit Behinderung - alles um das Thema Barrierefreiheit.
Denn Barrierefreiheit ist eine wesentliche Voraussetzung für eine inklusive Gesellschaft.
Das macht auch Artikel 9 der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen deutlich. Er verpflichtet alle Vertragsstaaten dazu, geeignete Maßnahmen zu treffen, um Hindernisse und Zugangsbarrieren zu beseitigen. Unter dem Motto Jede Barriere ist eine zuviel ! macht die Aktion Mensch zusammen mit ihren Mitgliedsverbänden, den Verbänden der Behindertenhilfe und -selbsthilfe sowie Aktivisten vor Ort auf die große Wichtigkeit dieses Artikels aufmerksam.
Rund um dieses Datum boten wir deshalb verschiedene Veranstaltungen zu den Themen Inklusion und Barrieren an,
- um zu informieren,
- zum Nachdenken anzuregen,
- und - vor allem - um Inklusion zu leben und Barrieren weg zu räumen.
Unsere Tage der Inklusion, Mai 2012
Freitag, 27. April 19:00 Uhr im Blauen Saal, KASCH
Theater: Schneewittchen
Mit der Premiere dieses selbst entwickelten Theaterstücks wurde unsere Veranstaltungsreihe zum 5. Mai eröffnet.
"Die verrückten Kichererbsen" - die Theatergruppe der Stiftung Waldheim - hatte aus dem bekannten Märchen einen in der Gegenwart spielenden, komödiantischen Krimi entwickelt.
Zur Bildergalerie.- Freitag, 27. April bis Freitag, 11. Mai, Foyer der Sparkasse Achim, Obernstraße
Ausstellung
Künstler aus dem "Kunst-Raum" der Stiftung Waldheim zeigten ihre neuesten Werke.
Zur Bildergalerie - Freitag, 27. April bis Freitag, 11. Mai,
Ausstellung Träume und Wünsche
Schülerinnen und Schüler der Helene-Grulke-Schule in Cluvenhagen stellten an vielen Stellen in Achimer Schaufenstern Bilder aus.
Ihre dargestellten Wünsche und Träume unterscheiden sich nicht von denen anderer Menschen.
Wenn da nicht Barrieren wären...
Zur Bildergalerie. - Mittwoch, 2. Mai und Samstag, 5. Mai, ab 10:00 Uhr
Infostände
Waldheim-Begegnungsstätte, Sozialverband OV Achim und Senioren- u. Behindertenbeirat, unterstützt von aktion mensch informierten auf dem Wochenmarkt zu den Themen UN-Konvention, Inklusion, Barrierefreiheit.
Die Mitglieder der Theatergruppe der Waldheim-Stiftung machten mit Straßentheaterszenen darauf aufmerksam.
Zur Bildergalerie Donnerstag, 3. Mai, 20:00 Uhr im KASCH
Film
Das Kommunale Kino Achim zeigte in einer extra-Vorstellung
den aktuellen Film "Ziemlich beste Freunde".
Zwei vollkommen gegensätzliche Menschen treffen aufeinander: der reiche, aber gelähmte Philippe und der aus dem Gefängnis entlassene, arbeitslose Driss.
Es beginnt eine verrückte und wunderbare Freundschaft, die beide für immer verändern wird.
Ein voller Erfolg; etliche Interessenten mussten wegen komplettem Ausverkauf auf einen der Folgetage vertröstet werden.- Freitag, 4. Mai, 17:30 Uhr, auf dem TSV-Sportplatz am Freibad,
Fußball
Fußballer, behindert und nicht-behindert, Frauen und Männer, spielten gegen- und miteinander und zeigten damit, wie Inklusion geht.
Eine große Fan-Gruppe feuerte sie an. Das Spiel endete 6 : 5, aber gewonnen haben alle.
Zur Bildergalerie Freitag, 4. Mai, 19:00 Uhr, Jugendzentrum Verden
Rock-Konzert
Die Lebenshilfe Verden lud ein zu einer Rocknacht mit drei Live-Bands (auch mit behinderten Musikern)
Hau drauf
Der Name als Programm. Aber sie waren nicht nur wild, sie konnten auch ganz zahm.
Künstlerpech
zwei witzige Entertainer mit Akustikgitarren, die versprochen hatten, das Publikum bestens zu unterhalten.
Acid Presley
Die Band rock- und rollte handgemachte Rockmusik der 60er bis 80er Jahre. Sie waren für jeden Spaß zu haben und fanden einen guten Draht zum Publikum.
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Montag, 7. Mai, 19:30 Uhr, Buchhandlung Hoffmann
Lesung
Autor Dirk Bernemann las aus seinem neuen Buch "Trisomie so ich Dir - being behindert".
Es geht um die verstörenden Biographien von drei Zufallsexistenzen, deren Lebenswege wie Regentropfen an der Fensterscheibe zusammenlaufen.
Bernemann benutzt dabei eine Sprache, die gleichzeitig dokumentiert und berührt.
Gut besucht, Interessierte und Betroffene, lebhafte und direkte Diskussion. Anschließend signierte der Autor seine Bücher
Zur Bildergalerie- Mittwoch, 9. Mai, 18:00 Uhr, Rathaus Achim
Vortrag, ! LEIDER AUSGEFALLEN ! wird ggf. später nachgeholt !
NN (Uni Oldenburg, angefragt) wollte über den Stand der Inklusion im niedersächsischen Bildungswesen sprechen. - Donnerstag, 10. Mai, 13:00 Uhr, Rathaus Achim
Vortrag
Interaktiver, öffentlicher Vortrag im Rahmen der Regionaltagung der Freiwilligenagenturen:
Inklusion Ehrenamt - für und mit Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.
Lebhaftes Gespräch, viele Anknüpfungspunkte zum "Tagesgeschäft" der Teilnehmer.
Zur Bildergalerie - Samstag, 5. Mai bis Mittwoch, 9. Mai, Mad-Art-Projekt in der Fußgängerzone Achim
Einfache Kunst von Menschen, die andere für verrückt halten.
An drei Aktionstagen führten Künstler tolle Mitmach-Graffiti-Aktionen mit allen Interessierten aus:
am 5. Mai von 9:00 bis 14:00 Uhr
am 6. Mai von 15:00 bis 18:00 Uhr
am 9. Mai von 10: bis 13:00 Uhr.
Damit wollten sie im Rahmen des Europäischen Protesttages der Menschen mit Behinderung auf das Thema Barrierefreiheit hinweisen und zum Mitmachen bewegen.
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Zur Übersicht hatten wir ein Faltblatt gemacht ->HIER.
Inklusion vor Ort
Die Forderungen der UN-Konvention sind seit 2009 in Deutschland Gesetz.
Die meisten Regelungen müssen von den Politikern in Berlin und (für Niedersachsen) in Hannover umgesetzt werden.
Aber auch auf der kommunalen Ebene - also in den Kreisen, Städten und Gemeinden - muss was passieren.
Dafür hat der Landesrat für Menschen mit Behinderung einen Themen-Katalog gemacht.
Im Landesrat für Menschen mit Behinderung kommen die Behindertensprecher aus den einzelnen Städten und Gemeinden zusammen.
Diesen Katalog müssen wir in der nächsten Zeit für uns hier in Achim abarbeiten.
Die gesamte Ausarbeitung des Landesrates wird demnächst als Broschüre veröffentlicht.
Den Katalog finden Sie HIER.
Wenn Sie Ihre eigenen Erfahrungen und Empfehlungen für Achim ermitteln und dokumentieren wollen, finden Sie HIER eine Unterlage zum Selber-Ausdrucken und -Ausfüllen, die Sie dem Beirat dann ja mal reinreichen können.
Unsere eigenen Antworten werden wir später dann hier veröffentlichen.